Erdung: Die Verbindung zur Erde als Heilmittel

Erdung, auch als „Grounding“ bekannt, beschreibt den direkten Kontakt des Körpers mit der Erde, etwa durch Barfußgehen auf Gras oder Erde oder das Sitzen auf dem Boden. Die Theorie dahinter ist, dass der menschliche Körper durch diesen Kontakt mit natürlichen Oberflächen mit der „Energie“ der Erde in Wechselwirkung tritt, was positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit haben kann.

Die wissenschaftliche Forschung zur Erdung befindet sich noch in einem frühen Stadium, jedoch gibt es bereits einige vielversprechende Ergebnisse. Eine der bekanntesten Studien wurde von Chevalier et al. (2012) durchgeführt, die eine direkte Verbindung zwischen Erdung und einer Reduktion von Entzündungen sowie einer Verbesserung des Blutflusses nachwiesen. In ihrer Forschung stellten sie fest, dass der Kontakt mit der Erde die Blutzirkulation fördert, den Blutdruck senkt und die Aktivität von Stresshormonen verringert. Eine weitere Studie zeigte, dass Erdung den Schlaf verbessern und Schmerzen verringern kann, was durch eine Stabilisierung des elektrischen Potentials im Körper erklärt wird.

Zusätzlich berichteten Teilnehmer von Studien, dass Erdung eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat. Der direkte Kontakt mit der Erde fördert die Aktivierung des Parasympathikus, des Teils des autonomen Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Viele Probanden berichteten von einer spürbaren Reduktion von Stress und Angstzuständen nach regelmäßiger Erdung.

Die wissenschaftliche Unterstützung für die positiven Effekte von Erdung auf die Gesundheit wächst, jedoch ist noch weiterer Forschungsbedarf erforderlich, um diese Mechanismen und Langzeiteffekte besser zu verstehen.

Quelle: Chevalier, G., Sinatra, S. T., Oschman, J. L., & Sokal, K. (2012). Earthing: Health Implications of Reconnecting the Human Body to the Earth’s Surface Electrons. Journal of Environmental and Public Health, 2012, Article ID 291541. https://doi.org/10.1155/2012/291541.